5 Fragen, die bei der Suche nach der perfekten Fototasche helfen
Mittlerweile gibt es auf dem Markt eine so große Auswahl an Fototaschen, dass es schwer fällt den Überblick zu behalten. Komischerweise scheint man trotz dieser Produktvielfalt nie die richtige Tasche zu finden. Sie sieht zu sehr „nach Fototasche“ aus, oder ist zu groß. Dann passt wieder nicht alles rein, oder sie sitzt nicht richtig.
Einleitend können wir sagen, dass es, wie bei den Kameras, nicht die eine Richtige gibt – jeder Nutzer ist anders, mit eigenen Bedürfnissen. Ebenso müssen wir bei besonderen Einsatzzwecken zu einer Tasche raten, die genau dafür gemacht ist, aber vielleicht in anderen Bereichen Kompromissbereitschaft fordert. Der Besitz mehrerer Taschen ist sich selbst (oder dem Partner gegenüber) zum Glück leichter zu rechtfertigen als der Kauf mehrerer Kameras ;).

An Auswahl mangelt es bei der Suche nach einer Fototasche nicht.
Wir helfen Ihnen gerne dabei Ordnung in das Taschenchaos zu bringen. Am besten klappt das bei uns im Laden, wo Sie eine Vielzahl an Fototaschen von z.B. ThinkTank, Lowepro, Mindshift Oberwerth, Dörr und Tenba finden. Idealerweise bringen Sie Ihre Ausrüstung, die verstaut werden soll auch gleich mit, damit wir sicher gehen können, dass alles passt. Verlassen Sie sich nicht rein auf Herstellerangaben oder Berichte Anderer, probieren Sie die Tasche selbst aus.
Um die Suche zu vereinfachen, ist es praktisch sich vorher schon zu ein paar Punkten Gedanken zu machen:
1. Wie soll die Fotoausrüstung getragen werden?
Ganz am Anfang sollten Sie sich Gedanken dazu machen, ob Sie gerne eine Umhängetasche, einen Fotorucksack, oder einen Trolley haben wollen.
Das sind die drei großen Kategorien von Fototaschen, die alle ihrer Vor-und Nachteile haben.
Schultertasche
Mit einer Schultertasche haben Sie schnellen Zugriff auf Ihre Ausrüstung und es gibt sehr kleine, praktische Fototaschen. Große Schultertaschen gibt es auch, haben Sie allerdings mehr Ausrüstung, die transportiert werden muss, kann es sein, dass es unangenehm wird das gesamte Gewicht auf einer Schulter zu tragen.
Besonders beliebt sind diese Taschen, wenn man nur mit wenig Ausrüstung unterwegs sein möchte.

Eine kleine Dörr Kameratasche, perfekt um die Kamera mit wenig Zubehör mal schnell mitzunehmen.
Rucksack
Müssen Sie doch etwas mehr Ausrüstung mitnehmen, lohnt sich ein Fotorucksack. Diese sind in der Regel darauf ausgelegt viel zu transportieren, bei einigen Modellen gibt es auch ein extra Daypack und auch der Transport des Laptops geht mit einem Rucksack häufig sicher und unkompliziert. Die Traglast geht oft auf Kosten des schnellen Zugriffs zum Kamerafach. Es gibt aber auch ein paar clevere Konzepte um den Zugriff doch schnell zu ermöglichen. Beim ThinkTank Trifecta 10, z.B., gibt es viele praktische Zugriffe, welche die Ausrüstung von der Seite, von oben und hinten erreichbar machen.

Der Thinktank Trifecta 10 bietet viele Zugriffe – seitliche Eingriffe um an die Kameraausrüstung zu kommen, und oben ein kleines Daypack. Zusätzlich kann auch von der Rückenseite auf das Ausrüstungsabteil zugegriffen werden.
Trolley/Rollkoffer
Soll richtig viel transportiert und ordentlich verstaut werden, kann ein Trolley die richtige Wahl sein. Rollkoffer für Fotoausrüstung haben viel Platz, lassen sich durch die Rollen leicht transportieren (so lange das Gelände nicht zu uneben ist). Wir haben eine Auswahl an ThinkTank Trolleys da, die handgepäcktauglich sind, und teilweise auch durch verstaubare Gurte als Rucksack tragen lassen, wenn man sich durch unwegsames Terrain bewegen muss.
Für den schnellen Zugriff und für „mal eben mitnehmen“ sind Trolleys eher ungeeignet.

Der ThinkTank Airport Takeoff vereint die positiven Seiten eines Trolleys mit der einfachen Tragbarkeit eines Rucksacks.
Sonderlösungen
Neben den drei großen Kategorien, gibt es auch kleinere Besonderheiten wie die Hüfttaschen, die Sie bei Kompaktkameras direkt am Gürtel festmachen, oder Taschen für Systemkameras wie die von Cosyspeed. Sling Rucksäcke waren eine Zeit lang auch beliebt weil Sie den schnellen Zugriff auf die Fotoausrüstung ermöglicht haben, aber es gibt nur noch wenige Hersteller, die solche Taschen herstellen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass jetzt viele Rucksäcke auf ein Konzept mit mehreren Zugriffen setzen.
2. Wieviel Platz braucht meine Fototasche?
Wofür soll die Tasche genutzt werden? Wollen Sie die gesamte Ausrüstung darin transportieren, oder genügt es wenn 1-3 Objektive für einen Tagestrip mitkommen? Hat man schon etwas an Ausrüstung angesammelt, ist man versucht alles mitzunehmen. Ein Blick auf das Nutzverhalten zeigt aber manchmal, dass es genügen kann, seine Lieblinge dabei zu haben und dann bei Ausnahmesituationen eines der Objektive in der Fototasche auszutauschen.
Welches Zubehör soll mit rein? Ein Aufsteckblitz- oder ein Studiolicht? Muss ein Stativ mitgenommen werden? Soll das lange Tele an der Kamera bleiben können?
Dieser Punkt beeinflusst welche Ansprüche an Robustheit, Volumen und Größe gestellt werden.
Was muss neben meiner Fotoausrüstung in die Kameratasche?

Der Mindshift Ultralight Dual 36L bietet neben dem Kamerabteil ein größeres Daypack und ein Laptopfach am Rücken.
Steht ein Kurztrip in die Stadt an, oder eine Wanderung in den Bergen, muss oft mehr als nur die Kamerausrüstung in die Tasche. Etwas Platz für eine Wasserflasche, Ausweise, eine Jacke, Handy und Kleinkram sind da ganz praktisch. Müssen auch Sonderwünsche wie ein extra paar Schuhe oder ein Campingkocher untergebracht werden, muss die Tasche natürlich dafür Platz bieten, idealerweise kann man auf Fotoabteil und Stauraum auch noch unabhängig voneinander zugreifen.
Wenn Sie zum Arbeiten einen Laptop oder ein Tablet mitnehmen wollen, dann sollte die Tasche ein eigens dafür angelegtes, gepolstertes Fach besitzen.
3. Die Stilfrage – Welchen Look soll die Fototasche haben und aus welchem Material soll sie sein?
Da für manche Kamerataschen zum Outfit gehören, gibt es auch Vielfalt was den Stil und Material der Kamerataschen betrifft. Es gibt hochwertige Ledertaschen, Taschen mit Retrocharme, Canvas- oder Lederoptik, bunte Farben im Outdoorstil oder doch ein unauffälliges Schwarz. In manchen Fällen spielt die Optik eine große Rolle, weil Sie eine schöne Tasche haben wollen, die zur Kleidung passt. Wollen Sie aber eher unauffällig in der Stadt unterwegs sein, ist eine subtile Tasche eine bessere Wahl.

Die ThinkTank Signature Series vereint edle Verarbeitung und gute Materialien ohne dabei zu auffällig zu sein.
Nylon, Canvas und Leder fühlen sich unterschiedlich an, und wenn Sie so oft nach der Ausrüstung greifen, ist das Gefühl beim Anfassen auch wichtig.
4. Wie wetterfest muss die Kameratasche sein?
Das Material der Tasche ist nicht nur für die Optik entscheidend, sondern auch für die Wetterfestigkeit und Robustheit. Hier sollten Sie sich Gedanken dazu machen was die Tasche aushalten soll – ein leichter Regen macht den meisten Taschen nicht zu schaffen, aber ausgedehnte Touren im starken Regen erfordern Taschen, die darauf ausgelegt sind. Für viele Taschen gibt es Regencover, die Sie bei Bedarf über die Tasche stülpen können. Einige Hersteller, wie z.B. Tenba und Thinktank liefern gleich so ein Regencover mit.
5. Wie komme ich an die Ausrüstung?
Bei der Art des Verschlusses gibt es ebenso verschiedene Möglichkeiten – Sie können sich aussuchen, ob Sie lieber eine Tasche haben wollen, bei der Sie von oben auf die Ausrüstung zugreifen, oder von der Seite. Es gibt Umhängetaschen bei denen sich der Verschluss vom Körper weg öffnet, was den Zugriff etwas erleichtert und es auch Dieben schwerer macht in die Tasche zu greifen.
Bei Rucksäcken gibt es z.B. die Flipside oder ProTactic Reihe von Lowepro, bei der man über die Rückenseite Zugriff auf seine Fotoausrüstung hat. Der Rucksack lässt sich vor den Bauch drehen und so kommt man auch ohne den Rucksack abzulegen an sein Equipment.

Der Lowepro ProTactic 350 AW bietet die Möglichkeit über den Rücken an die Ausrüstung zu kommen. So kann man die Tasche auf die Vorderseite legen und überträgt keinen Schmutz, wenn man den Rucksack wieder anzieht.
Eine besonders praktische Lösung bietet auch Mindshift mit der Rotation 180 Reihe – hier lässt sich ein bewegliches Abteil des Rucksacks vor den Bauch drehen.
Es gibt Taschen, die durch Klettverschluss geschlossen werden, und andere werden durch Reißverschlüsse zugemacht. Klett ist schneller zu öffnen, hat aber den Nachteil, dass es laut ist. Bei ThinkTank Taschen gibt es häufig einen Sound Silencer, eine Art Abdeckung um das Klettgeräusch zu unterdrücken.

ThinkTank Retrospective 10 Sandstone mit dem Sound Silencer – rechts ist das Klett umgefaltet und so macht die Tasche beim Öffnen kein Geräusch.
Reißverschlüsse sind in der Regel etwas sicherer, aber wenn man unter Zeitdruck steht, dauert es manchmal zu lange um an seine Ausrüstung zu gelangen.
Selbst ausprobieren ist immer noch am besten
Das sind jetzt einige Möglichkeiten die Sie haben und schaut man sich auf dem Markt um, kann einen die Auswahl an Fototaschen überwältigen. Kommen Sie am besten zu uns, lassen Sie sich beraten und probieren Sie die Taschen in aller Ruhe aus. Idealerweise bringen Sie gleich die Ausrüstung mit, die später in der Fototasche verstaut werden soll um Überraschungen zu vermeiden. Bei unserer großen Auswahl finden Sie bestimmt das Richtige.